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Sehr langsam/anstrengend im Vgl zu Haibike
#1
Hallo zusammen,

ich habe das Forum gefunden und hoffe auf Eure Meinungen, da uns die Werkstatt nicht weiterhelfen kann.
Meine Freundin hat ein Stromer ST1 Baujahr 2016 mit 522Wh 36V Akku.
Auf der Ebene geht das Teil gut ab und ruckzuck bei 45Km/h.
Dann sind wir gestern bergauf im Wald gefahren und sie kam kaum den Berg hoch.
Ich dachte es liegt an ihrer Kondition, aber offensichtlich nicht nur daran.
Während ich mit meinem Haibike Hardseven RC locker ohne allzugroße Kraftanstrengung den Buckel hochkomme, fiel es mir mit dem Stromer auch deutlich schwerer und langsamer. Das in Stufe 4.
Sie sagt, bei der letzten Inspektion hieß es, es sei alles in Ordnung.
Meine Frage ist jetzt: Da das Stromer preislich und qualitativ in einer anderen Liga als das Haibike spielt, ging ich davon aus, dass das Stromer das Haibike locker abzieht.
Stimmt hier irgendetwas nicht oder kann das schon sein, weil das Stromer schwerer ist?

Vielen Dank für die Beteiligung!
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#2
Naja. Ein Hinterradnabenmotor hat am Berg nie eine Chance gegen einen guten Mittelmotor. Das ist das ganze Geheimnis. Kaputt ist da vermutlich nix.
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#3
Zudem hängt es davon ab, wie schnell ihr noch wart.

Das Problem, waum der Hinterradmotor langsamer beim Berg ist, liegt unter anderem daran, weil er bei Geschwindigkeiten von <20kmh nicht optimal arbeiten kann, weil die Drehzahl für den Motor nicht mehr ideal ist. (Je langsamer man fährt, desto langsamer dreht sich das Hinterrad.)

Der Mittelmotor wirkt aber an der Kette, wo man die Drehzahl natürlich mit runterschalten hoch halten kann, während man am Berg fährt.
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#4
(11.04.2020, 14:49)eweelz schrieb: Naja. Ein Hinterradnabenmotor hat am Berg nie eine Chance gegen einen guten Mittelmotor. Das ist das ganze Geheimnis. Kaputt ist da vermutlich nix.

Naja definiere mal einen guten Mittelmotor? TQ? 
Bosch und brose haben bis ca 13-15 Prozent Steigung keine Chance gegen einen Stromer ST 2,3,5. Vorausgesetzt der Fahrer ist fit. 
Aber der alte und der neue ST 1 sind keine Raketen am Berg, das stimmt.
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#5
(11.04.2020, 14:08)Schneckentempo2020 schrieb: Dann sind wir gestern bergauf im Wald gefahren und sie kam kaum den Berg hoch.

Um eine adäquate Antwort zu geben, müsste man wissen wie lang und wie steil es bergauf ging. Der Motor des alten ST1 ist spürbar schwächer als die Motoren der aktuellen Modelle. In etwa vergleichbar mit dem Motor von Go SwissDrive. Aufgrund der weit gespreizten Schaltung( 3x9) kommt man mit dem ST1 aber recht gut auch steilere Passagen hoch. Es muss schon steiler als 15% hoch gehen damit man mit dem Bosch Performance einen Geschwindigkeitsvorteil raus fahren kann.
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#6
(12.04.2020, 11:22)JM1374 schrieb: Um eine adäquate Antwort zu geben, müsste man wissen wie lang und wie steil es bergauf ging.

Weil kaum jemand einen Klinometer an Bord hat, bin ich dazu übergegangen, die Steigungen in Hauptsrassen und Nebenstrassen einzuteilen (weil es Strassen-Bauvorschriften gibt, welche die Steigung einer Landstrasse Ausserorts beschränken).

Unten das Höhenprofil meiner Stromer-Teststrecke. Bis zur Hälfte ist es eine Landstrasse. Mit meinem alten Stromer kann ich - manachmal mit grösster Anstrengung - immer mithalten, teils auch überholen. Mit dem ST5 fahre ich dort alles in Gund und Boden.

In 2. Abschnitt komme ich mit meinem alten Stromer mit Mühe auf 20km/h, jemand, der gleichviel Kraft in seine Tretmühle steckt, lässt mich stehen. Mit dem damaligen ST2s hingegen konnte ich immer Distanz zu den 25ern legen.


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#7
Waldwege haben oft die Eigenschaft, dass man nur mit 5-10km/h hoch kurbeln kann. Nicht nur wegen der Steigung, sondern auch wegen der Wegebeschaffenheit an sich.

In diesem Geschwindigekeitsbereich bringen Nabenmotoren nicht mehr sonderlich viel Leistung, denn das Drehmoment ist begrenzt. Beim Mittelmotor erhöht sich bei so kleinen Geschwindigkeiten das Drehmoment über die Schaltung (während Mittelmotoren dann bei 40km/h auf der Strasse die Leistung fehlt)

Es hängt also nicht nur von der Steigung an sich ab, sondern auch, wie schnell man den Weg überhaupt befahren kann.
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#8
(13.04.2020, 10:41)Cephalotus schrieb: Waldwege haben oft die Eigenschaft, dass man nur mit 5-10km/h hoch kurbeln kann. Nicht nur wegen der Steigung, sondern auch wegen der Wegebeschaffenheit an sich.

Die Stromer sind reinrassige Strassen E-Bike und bereits mit "Trekking" überfordert, weil ab Werk keine Federgabel dran ist. Mit einer Federgabel lassen sich die holprigen Wege deutlich schneller befahren, weil das Lenken viel einfacher geht.

Zudem fehlen an den neuen Stromer die ganz kleinen Gänge.
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#9
Vielen Dank für die ganzen, wirklich kompetenten Antworten!
Das hat mir schon weitergeholfen und hat mir eigentlich das bestätigt, was ich mir schon gedacht habe.
Das Bike ist zwar hervorragend auf Straßen und gut ausgebauten Wegen, für Waldwege aber nicht sonderlich so geeignet.
Wie gesagt, vielen Dank!
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#10
(11.04.2020, 14:49)eweelz schrieb: Naja. Ein Hinterradnabenmotor hat am Berg nie eine Chance gegen einen guten Mittelmotor. Das ist das ganze Geheimnis. Kaputt ist da vermutlich nix.

'Nie' würde ich differenzieren. Stomer sind S-Pedelecs, optimiert für den Zweck effizient und schnell zu pendeln, am liebsten ohne viele %. Die Wahl des Antriebs und das ganze Design (u.a. Übersetzung, Stargabel, Pneus) sind für diesen Zweck ausgewählt und machen als Gesamtsystem viel Spass. 

Stromer am Berg? Wer hier zu viel erwartet wird wohl eher enttäuscht. Ich fahre regelmässig im Jura auf Teer, manchmal auch auf guten Waldwegen mit ab und wann Steigungen bis 25%. Wie gut der Stromer performt ist von vielem abhängig. Wie schwer ist das Gesamtsystem, wie lange und wie stark ist die Steigung und auf welcher Unterlage. Wie fit ist der Fahrer, hat es Gegenwind, wie schnell geht man in den Anstieg hinein, mit welcher U-Stufe und Gang tut man das und wie und wann schaltet man beides.

Meine Erfahrung mit dem ST3, 130kg Systemgewicht und meiner durchschnittlichen Fitness auf Teer: Gleichmässige Steigungen um ca. 12% kann ich mit 20-25kmh durchfahren. Ab mehr % wird es langsamer und langsamer. Fällt der Speed unter 20kmh spürt man auch nicht mehr viel 'Schub' wenn man sich z.B. noch die U3 aufgespart hat. Der typische 'Stromer-Ruck' bleibt aus. Der Hinterradnabenmotor kann da nicht mehr auftrumpfen. Ab 15% wird es mühsam, auch weil bei T52:42 Schluss ist und die Kadenz nicht gehalten werden kann. Kurze Passagen mit 18% gehen gerade noch, bei noch mehr muss ich Pausen einlegen und mit dem 42 Ritzel etappieren Big Grin .

Und der Mittelmotor? Kürzlich fuhr ich in eine Steigung von 7% bis 15%. Den vor mir liegenden Bosch-Fahrer konnte ich zügig überholen. Als ich in den 15% Abschnitt kam sah ich dann aber den Abstand im Rückspiegel wieder schwinden Cool . Hier hat also der Mittelmotor klar die Nase vorn, aber nur hier.
 
Generell gilt also: Vor einem Kauf genau prüfen wofür das bike gebraucht wird. Fährt man viel Berg und Wald sollte man sich vielleicht mal ein Sterzing Evolution GT S-Pedelec oder Haibike anschauen.
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