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Die EU – das Bürokratiemonster
#1
Thumbs Down 
Die Bürokratie wächst schneller als die von ihr ausgesaugte Volkswirtschaft. Je grösser die Verwaltungseinheit, desto grösser der Wasserkopf – und desto geringer seine Leistung.

 
Dieses Jahr hat Stromer den ST5 auf die Strasse gebracht. Mit vielen Wochen Vorsprung zuerst in der Schweiz, dann in der EU. Obwohl bei beiden Verfahren in etwas dasselbe geprüft wird, benötigt der Vorgang in der EU ein Vielfaches der Zeit, welche die Schweizer Behörden benötigen. Dies ist besonders stossend, da die 45km/h E-Bike als Nationale Fahrzeugkategorie behandelt werden.

Dies bedeutet, dass jedes Land zusätzlich seine eigenen Regeln in Anwendung bringen kann. Also beispielsweise einen Integralhelm vorschreiben, das Benutzen von Velowegen verbieten und andere Obstruktionen erlassen kann. Bezeichnend ist, dass die EU – wenn es um Umweltschutz geht – besonders laut poltert, aber die Substitution von Auto durch Stromer nach Kräften behindert.

Wer schon länger einen Stromer fährt weiss, dass die Pneu früher Reflexstreifen hatten, damit von der Seiten kommende Fahrzeuge den Stromer schneller sehen konnten. Die EU hat dieses Sicherheitsmerkmal inzwischen verboten. Nach Lesart der EU stammt ein Stromer vom Motorrad ab – und die haben auch keinen Reflexstreifen an den Pneu.

Wer schon länger einen Stromer fährt weiss, dass früher jeder passende Bremshebel montiert werden konnte. Gerade beim ST1 und davor, bei denen die Motorbremse noch im Entwicklungsstadium war,  eine gute Alternative. Inzwischen sind nur noch Bremshebel mit Knollen am Ende zulassungsfähig, was die Auswahl deutlich einschränkt. Nach Lesart der EU stammt ein Stromer vom Motorrad ab – und ein Bremshebel ohne Knollen könnte schwerwiegende Unfallfolgen haben.

Stromer definiert die Modellhierarchie über die Beleuchtung, besonders über den Scheinwerfer. Mit Modelljahr 2018 ist die Bordspannung 12V, was die Lampen-Aufrüstung deutlich vereinfachen würde. Würde, denn Stromer hat keine Beleuchtungskomponenten im Zubehörkatalog. So ist selbst die zugelassene und beim ST5 montierte M99pro auch gegen gutes Geld nicht zu haben.

Die EU verlangt nämlich für jede denkbare Kombination eine vollständige Prüfung auf Elektrosmog. Die EU will damit beispielsweise Träger von Herzschrittmachern davor schützen, dass beispielweise das nachträglich montierte Supernova-Bremslicht an einem ST3 einen Herzstillstand verursacht.
Soviel Bürgerfürsorge kostet Geld. Für einen Kleinserienhersteller wie Stromer zu viel Geld. Eine vollständige Prüfung auf Elektrosmog ist für einen fünfstelligen Betrag zu haben – und der müsste dann aufs Zubehör umgelegt werden. Gerade die Bürger aus EU-Landen würden ob der dadurch entstehenden Preise Gefahr laufen, die Contenance zu verlieren.

Der Markt für Stromer ist ca. 1/3 CH – 1/3 NL & B – 1/3 RoW. Dennoch sieht sich Stromer gezwungen, auf EU-Normen und Regulatorien  abzustellen. Das Gesamtvolumen lässt finanziell keine Länderspezifischen Lösungen zu. Aus Schweizer Sicht äusserst bedauerlich, den unsere Behörden tun ein Möglichstes, den Stromer zu fördern.
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#2
Danke für diesen kleine Einblick und warum einem als Kunde Stromer z.B. beim Scheinwerfer so faul bzw. so wenig kundeninteressiert SCHEINT...

Ich glaube ich wandere aus. Neuseeland ist sicher nett. Oder vorerst die Schweiz, meine Frau liebt eh die Berge...
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#3
Claus Fleischer, Geschäftsführer von Bosch eBike Systems, kommt in einen kürzlich in verschienenen Medien publizierten Interview zu folgendem Schluss:

"In der Schweiz gibt es das Speed-Pedelec, gleich wie in den anderen europäischen Ländern. Allerdings sind die Regularien und Zulassungs- und Nutzungsbestimmungen liberaler als beispielsweise in Deutschland oder den Niederlanden. ... Das Speed-Pedelec wird in Deutschland und den Niederlanden überreguliert: mit Licht, Spiegel, einklappbarem Ständer, Helmpflicht und ohne die Radwegnutzung."

Das ist eine bemerkenswerte Erkenntnis, wenn bedacht wird, dass die BRD-Regierung - erfolglos - versucht, den Marktateil von Elektroautos mit eine Prämie von 4'000 € zu fördern. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn umweltfreundliche Commuter-Bikes so gefördert würden ;-)
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#4
Ich bin mit der Einstufung der L1E-A und L1E-B Klassen in der EU auch nicht ganz glücklich, vor allem nicht mit der deutschen Auslegung zu Anhängern und Radwegen für sPed.

Aber die EU Bestimmungen sind eindeutig und im Vorfeld bekannt. Wenn irgendwas davon für Stromer überraschend ist, dann liegt der Fehler bei Stromer.
Ich bezweifle, dass es Stromer lieber wäre, dseine Modelle für jedes einzelne Land eigens zulassen zu müssen und überall in anderer Ausstattung. Gerade in diesem Fall hat die EU die Bürokratie dramatisch reduziert.

Wem die EU nicht passt, der muss dort auch nix verkaufen und umgekehrt. Aber EU bashing ist halt viel einfacher.

Mal schauen, wie Stromer den UK Markt nach 2019 behandeln wird, sollte der Brexit auch dieses Thema tangieren.
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#5
Ich finde besonders die Radwegeregelung (seit 2018?) schlimm, außerorts auf die Bundesstraße statt auf dem Radweg?
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#6
(26.09.2018, 18:45)Cephalotus schrieb: Ich bin mit der Einstufung der L1E-A und L1E-B Klassen in der EU auch nicht ganz glücklich, vor allem nicht mit der deutschen Auslegung zu Anhängern und Radwegen für sPed.

Aber die EU Bestimmungen sind eindeutig und im Vorfeld bekannt. Wenn irgendwas davon für Stromer überraschend ist, dann liegt der Fehler bei Stromer.
Ich bezweifle, dass es Stromer lieber wäre, dseine Modelle für jedes einzelne Land eigens zulassen zu müssen und überall in anderer Ausstattung. Gerade in diesem Fall hat die EU die Bürokratie dramatisch reduziert.

Wem die EU nicht passt, der muss dort auch nix verkaufen und umgekehrt. Aber EU bashing ist halt viel einfacher.

Mal schauen, wie Stromer den UK Markt nach 2019 behandeln wird, sollte der Brexit auch dieses Thema tangieren.

Genau darum interpretieren die EU-Staaten die s-Pedelec-Regelungen so unterschiedlich und dies teilweise absurde Formen annimmt...

Das hat nichts mit EU-Bashing zu tun, sondern zeigt wie stark die EU von Lobbyisten beeinflusst und fremdgesteuert wird...
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#7
(26.09.2018, 20:14)Reese schrieb: Ich finde besonders die Radwegeregelung (seit 2018?) schlimm, außerorts auf die Bundesstraße statt auf dem Radweg?

Vor allem scheinen die meisten Deutschen diese Regelung nicht zu kennen: Ich wurde bei meiner Tour dauernd angehupt, bekam Mittelfinger gezeigt und Schimpfworte zu hören…
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#8
Immer diese Vorurteile gegen uns Krautfresser... ;-)
Kommt halt von der minimalen Verbreitung und Bekanntheit von S hier und den geltenden Regelungen dafür. Und vom inzwischen fast weltweiten Glauben der meisten Autofahrer, die Straße gehöre Ihnen allein und langsamere bzw. langsamere schmale Fahrzeuge ohne stinkigen Motor haben da nichts zu suchen... :-(
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#9
(27.09.2018, 13:26)jodi2 schrieb: Immer diese Vorurteile gegen uns Krautfresser... ;-)

Ich darf das, bin selbst einer! :-)
Zumindest auf dem Papier…
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#10
...gerade die Vielfalt macht doch Europa aus ;-) siehe Dänemark...
https://www.shz.de/regionales/grenzland-...76657.html
S-Pedelec fahren bringt hier wirklich Spaß. In Kopenhagen schwimmt man in der Masse und kommt auf den Fahrradwegen gut voran. Auf dem Land nutzt man die freie Strecke und fährt ein wenig zügiger. 
Urlaubsgrüße aus Dänemark
jrohh
P.S. Und nach dem Urlaub muss man in D wieder auf der Straße und wird angehupt.
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