Dieses Forum verwendet Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies um deine Login Daten zu speichern (sofern Du registriert und angemeldet bist) bzw. deinen letzten Aufenthaltsort (wenn nicht registriert und angemeldet). Cookies sind kleine Textdateien, die auf deinen Rechner gespeichert werden. Die von diesen Forum gespeicherten Cookies werden ausschließlich für Zwecke dieses Forums verwendet und nicht von Dritten ausgelesen. Sie stellen kein Sicherheitsrisiko für deinen Rechner dar. Cookies werden in diesem Forum auch verwendet, um die Anzeige bereits gelesener und noch ungelesener Themen zu unterscheiden. Bitte bestätige, ob Du Cookies zulassen möchtest oder nicht.


Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Unterstützung abhängig von der Übersetzung
#1
Gewisse Stromerfahrer haben wahrgenommen, dass die Unterstützung etwas abhängig von der gewählten Übersetzung sei.

So zum Beispiel:
blackstromer: schrieb:Ich habe heute festgestellt, dass wenn ich den Sensor auf 40 einstelle, im mittleren Kettenblatt (vorne, also bei höherer Kadenz) ich noch erheblich Schub habe. Wenn ich jedoch auf das grosse Kettenblatt wechsle, scheint der Motor augenblicklich an Schub zu verlieren, resp. man hat das Gefühl er bremse geradezu (auch im Powermodus und auch wenn es leicht Bergab geht). Scheint mir ungewöhnlich, Gibt es dazu eine vernünftige Erklärung?
So macht natürlich die Sensoreinstellung, resp. deren Reduktion keinen Spass. Da ich eher "sportlich" unterwegs bin, wäre mir etwas mehr Reichweite lieber.

Tatsächlich können diese relativ geringen Unterschiede gemessen werden:

Die Unterstützung des Stromer ist abhängig vom Sensor, welcher am hinteren Ausfallende positioniert ist. Dieser misst quasi die Verschiebung der Hinterachse in vertikaler Richtung, welche abhängig vom Pedaldruck ist.
Durch die Übersetzung wirken die Kräfte in den unterschiedlichen Gängen leicht anders. Dazu ist nicht das Übersetzungsverhältnis der Anzahl Zahnräder zuständig, sondern die Hebelverhältnisse. Dies kann dazu führen, dass mit gleichbleibendem Übersetzungsverhältnis leicht unterschiedliche Unterstützung resultiert.

[Bild: http://img862.imageshack.us/img862/609/d...ensors.png]

Zwei Hebelsysteme wirken dabei.
1.) Abhängigkeit vordere Kränze: Die Kraft, welche auf die Kette wirkt (Fk) ist gegeben durch das Verhältnis zwischen Kurbellänge (gelb) und Radius des kettenführenden Blattes (orange oder rot).
Da nun das Hebelverhältnis zwischen Kurbellänge und Kettenblattradius beim mittleren Ritzel (rot) grösser ist als beim grossen (orange), ist auch die Kraft auf der Kette und somit die Unterstützung etwas grösser.

2.) Abhängigkeit Kasette: Der Sensor misst die vertikale Verschiebung der Hinterachse. Dabei ist der Drehpunkt (grün) wohl irgendwo beim linken Ausfallende. Die Messung des Weges findet beim linken Ausfallende (gelb) statt. Hier ist nun erneut das Hebelgesetz in Aktion. Zieht die Kette beim hintersten Zahnrad (pink), hat diese einen etwas grösseren Hebel (Distanz grün – pink) als wenn beispielsweise beim 4. kleinsten Zahnrad (Distanz: grün - hellblau).
Zitieren
#2
Haha, das ist natürlich ein spannender Effekt, der aber schon Sinn macht! Danke für die Info :-)
Zitieren
#3
Danke Stefan für deine Erklärungen!

1.) kann ich gut nachvollziehen.
Bei 2.) interpretiere ich das Geschriebene vereinfacht so, dass ich auf einem kleinen Ritzel mit mehr Kraft am Ritzel "reisse" als auf einem grossen Ritzel und sich damit die Achse auf einem kleinen Ritzel stärker verschiebt als auf einem grossen.

Dabei verstehe ich nicht, wiese die vertikale Verschiebung der Achse gemessen wird. Möchte denn die Achse unter dem Zug der Kette nicht lieber nach vorne oder schräg nach vorne-oben ausweichen? Dann müsste man doch auch dort messen, wo die Achsverschiebung am grössten ist.

Fröhliche Ostern mit und ohne Stromer aber vielen Schoggihasen!
Zitieren
#4
bluecat: schrieb:Wenn Du auf dem mittleren Kettenblatt und im zweitkleinsten Ritzel 32km/h fährst, hast Du ca. eine 77er Kadenz.

Wenn Du nun aufs grosse Blatt und "gleichzeitig" aufs viertkleinste Rizel schaltest, hast Du exakt die selbe Übersetzung (von 39/12 auf 52/16).

Merci Stefan für Die gute Erklärung; soweit hatte ich gar nicht gedacht.

Für den Fall oben heisst das, dass bei ROT - PINK ein grösserer Hebel auf die Achse wirkt als bei ORANGE - HELLBLAU:

[Bild: http://img839.imageshack.us/img839/9553/hebelsmall.jpg]

Bei zurückhaltender Sensereinstellung führt der Wechsel aufs grosse Blatt demzufloge zum Leistungseinbruch.

Das bringt mich zur Frage, ob - bei identischer Geschwindigkeit - das Fahren mit 39/12 weniger Akku verbraucht als mit 52/16 - oder mache ich einen Überlegungsfehler?

@ere: Gute Frage; ich vermute, dass die Kraft rechtwinklig am Scheitelpunkt des Umlaufs (blauer Kreis) wirkt.
Zitieren
#5
Dazu würde der Laie (ich Wink ) jetzt sagen, dass ich bei 52/16 mehr Eigenleistung bringe, der Akku also weniger Zusatzleistung bringen muss.

Oder andere Überlegung mit dem selben Ergebnis:

Der Sensor "sieht" die gewählten Gänge ja nicht. Er stellt einfach fest, dass bei 52/16 weniger an der Kette "gerupft" wird > sich die Achse weniger nach oben bewegt > also weniger Zusatzleistung nötig ist > Akku hält länger mit 52/16.

Soll sich der "intelligente" Sensor doch sagen: Da gibt einer bei geringer Geschwindigkeit (kleiner Rad-Drehzahl) wenig Leistung auf die Pedale. Dem helf' ich doch mit etwas zusätzlicher Leistung nach.
Und damit er das nicht über den ganzen Geschwindigkeitsbereich tun muss, könnte man ihm beibringen, dass er seine caritative Anwandlung nur etwa im Bereich haben sollte, wo "man" üblicherweise zwischen dem 39er und 52er wechselt. Nach meinen Gewohnheiten wäre das etwa zwischen 27 und 32 km/h.

Zum Glück verstehe ich ja sooo viel von Regeltechnik... :think:
Zitieren
#6
bluecat:
Zitat:Gute Frage; ich vermute, dass die Kraft rechtwinklig am Scheitelpunkt des Umlaufs (blauer Kreis) wirkt.
Zusatzfrage: Wie wirken sich Schläge (Schlaglöcher), wechselnde Belastung der Hinterachse (Wiegetritt, aus dem Sattel gehen, Gepäck) auf das Messergebnis des Sensors aus?
Zitieren
#7
@ere: Ich nimm zuerst die Zusatzfrage. Noch den bisherigen Erkenntnissen werden die Sensordaten ungeglättet verarbeitet. Unter Wie funktioniert der Stromermotor? hatte ich diese These aufgestellt:

Zitat:Nun kommt noch der Effekt der beiden Totpunkte beim Pedalieren hinzu, die den Sensor dazu bringen, Kraft nicht kontinuierlich sondern pulsierend anzufordern.

Schlaglöcher und dergleichen müssten demzufolge zu einer superkurzzeitigen Leistungsspitze des Motors führen - die natürlich wirkungslos verpufft und nur den Akku leersaugen.

ere: schrieb:Der Sensor "sieht" die gewählten Gänge ja nicht. Er stellt einfach fest, dass bei 52/16 weniger an der Kette "gerupft" wird > sich die Achse weniger nach oben bewegt > also weniger Zusatzleistung nötig ist > Akku hält länger mit 52/16.

Das leuchtet mir ein!

Bleibt noch die Sache mit dem "Kickdown" beim Hochschalten. Hmmm, da muss ich passen...
Zitieren
#8
Smile 
Sag ich ja Smile wie bereits im Februar im treat "Runder Tritt" discutiert. Hier nochmal der Tip von damals wo ich unseren Hausberg der wirklich steil ist super mit hochkomme:


Zitat:Wenn Du vorne auf dem großen Blatt bist und bei starker Steigung anfängst hinten zu schalten, sagen wir mal 2-3 Ritzel dann macht es bevor man weiter hinten schaltet mehr sinn aufs mittlere zu schalten da sich der Kettenzug erhöht was wiederum dem Sensor bzw Controller sagt er soll mehr Leitung hinzugeben. Und wenn das immer noch nicht reicht eben noch eins weiter runter Vorne.

Wenn der Berg aber insgesamt so steil ist das du unter 15 kmh kommst wird dieser Tipp nicht mehr viel nützen da du den Optimal-Drehmoment verlässt und die Mehrleistung die der Motor versucht zu geben sich in Hitze umwandelt.

Das gleiche Phänomen haben wir auch in der Ebene wie schon beschrieben. Der Kettenzug nimmt ab beim Schalten aufs größere Kettenblatt und gefühlt pusht der Stromer nicht mehr so extrem wie bei höherem Kettenzug am mittleren Ritzel.

Vielleicht kann ein Thömus Technicker das mal besser erklären oder erläutern wie die Physik des Kettenzugs,Trittfrequenz etc. auf den Sensor bzw Controller wirken.
Zitieren


Gehe zu: