04.09.2016, 14:24
Hallo zusammen,
zwei Dinge möchte ich zu Stromi007s Ausführungen anmerken.
1."""So knickt der Träger bereits bei einem Gewicht von 5kg aufgrund inerter Masse nach hinten, unten. Hierbei wird das Schutzblech immer wieder in den Hinterreifen gedrückt."""
Das ist definitiv falsch! Meine Frau hatte bei einer Mehrtagestour zwei Ortliebtaschen mit ca. 20 kg an dem Originalgepäckträger und es gab selbst bei schlechten Straßen (Rütteln) kein Problem! (Siehe auch meinen Erfahrungsbericht: Zwei Mal ST2)
Ich kann mir nur vorstellen, dass bei Stromi007 die Schrauben am Rahmen nicht richtig angezogen waren.
2."""Das mit dem Hitzefrei mag auch etwas mit dem individuellem Fahrstil zu tun haben..."""
Das hat es selbstverständlich.
Aber dazu will ich physikalisch etwas ausholen und dabei auch auf Mittelmotoren eingehen.
Jeder Motor (jedem bekannt von Automotoren) hat einen bestimmten Drehzahlbereich in dem er effektiv arbeitet, d.h. er produziert möglichst viel Vortrieb und möglichst wenig Wärme.
Der Vorteil des Mittelmotors ist, dass seine Drehzahl an die Trittfrequenz (Kadenz) gekoppelt ist, d.h. sie kann unabhängig von der Geschwindigkeit durch Schalten variiert werden. Damit kann sie weitgehend in einem optimalen Bereich gehalten werden, was bei Steigungen vorteilhaft ist.
Das ist beim Nabenmotor nicht der Fall, Kadenz und Umdrehungszahl des Antriebsrades sind entkoppelt, d.h. wenn die Geschwindigkeit des Rades (völlig unabhängig von der Kadenz) unter einen bestimmten Wert sinkt, arbeitet der Motor ineffektiv, er produziert zu viel Wärme und zu wenig Vortrieb, das macht weder dem Fahrer noch dem Motor Spaß, da es auf Dauer zur Überhitzung beider kommen wird.
Und hier kommen wir nun zum individuellen Fahrstil, oder besser gesagt zu Kraft und Kondition des Fahrers. Solange diese ausreichen, um an Steigungen (egal wie lang oder steil) die Geschwindigkeit des Stromers über 20km/h zu halten ist alles ok, der Motor arbeitet so effektiv, dass es zu keiner Überhitzung kommt, sinkt die Geschwindigkeit aber auf unter 15 km/h dann wird es kritisch, weil dann die Effektivität stark sinkt, Rest s.o.
Um ein Beispiel zu geben: noch reichen meine Kraft und Kondition aus, um kurze (um 500 m) Steigungen von ca. 10% mit um 30 km/h hoch zu "fliegen". Werden die Steigungen wesentlich länger oder steiler, dann muss ich mich irgendwann mit ca. 20 km/h begnügen. Bisher fuhren wir "Berge" nur im Schwarzwald, Vogesen, Pfälzerwald und Allgäu (ohne Alpen), d.h. die allermeisten Steigungen waren da mit 25 km/h möglich, Überhitzungsprobleme hatten wir nie.
Fazit:
Wer häufig starke und lange Steigungen bewältigen muss/will oder wer gesundheitlich oder altersgemäß stärkere Einschränkungen bzgl. Kraft und Kondition hat, der ist mit einem Stromer (auch wg. des hohen Gewichts) nicht so gut bedient.
Wer aber einigermaßen sportlich unterwegs sein will und kann und dabei nicht im Hochgebirge fahren will/muss, der wird am Stromer sehr viel Freude haben! Wir freuen uns auch nach über einem Jahr (Anschaffung Juni 2015) immer noch auf jede Fahrt.
Und der Vorteil des Nabenmotors sei auch noch kurz erwähnt: Nach über 3000 km habe ich immer noch die erste Kette/Kettenblätter/Ritzel und die Notwendigkeit eines Tausches zeichnet sich noch nicht ab.
zwei Dinge möchte ich zu Stromi007s Ausführungen anmerken.
1."""So knickt der Träger bereits bei einem Gewicht von 5kg aufgrund inerter Masse nach hinten, unten. Hierbei wird das Schutzblech immer wieder in den Hinterreifen gedrückt."""
Das ist definitiv falsch! Meine Frau hatte bei einer Mehrtagestour zwei Ortliebtaschen mit ca. 20 kg an dem Originalgepäckträger und es gab selbst bei schlechten Straßen (Rütteln) kein Problem! (Siehe auch meinen Erfahrungsbericht: Zwei Mal ST2)
Ich kann mir nur vorstellen, dass bei Stromi007 die Schrauben am Rahmen nicht richtig angezogen waren.
2."""Das mit dem Hitzefrei mag auch etwas mit dem individuellem Fahrstil zu tun haben..."""
Das hat es selbstverständlich.
Aber dazu will ich physikalisch etwas ausholen und dabei auch auf Mittelmotoren eingehen.
Jeder Motor (jedem bekannt von Automotoren) hat einen bestimmten Drehzahlbereich in dem er effektiv arbeitet, d.h. er produziert möglichst viel Vortrieb und möglichst wenig Wärme.
Der Vorteil des Mittelmotors ist, dass seine Drehzahl an die Trittfrequenz (Kadenz) gekoppelt ist, d.h. sie kann unabhängig von der Geschwindigkeit durch Schalten variiert werden. Damit kann sie weitgehend in einem optimalen Bereich gehalten werden, was bei Steigungen vorteilhaft ist.
Das ist beim Nabenmotor nicht der Fall, Kadenz und Umdrehungszahl des Antriebsrades sind entkoppelt, d.h. wenn die Geschwindigkeit des Rades (völlig unabhängig von der Kadenz) unter einen bestimmten Wert sinkt, arbeitet der Motor ineffektiv, er produziert zu viel Wärme und zu wenig Vortrieb, das macht weder dem Fahrer noch dem Motor Spaß, da es auf Dauer zur Überhitzung beider kommen wird.
Und hier kommen wir nun zum individuellen Fahrstil, oder besser gesagt zu Kraft und Kondition des Fahrers. Solange diese ausreichen, um an Steigungen (egal wie lang oder steil) die Geschwindigkeit des Stromers über 20km/h zu halten ist alles ok, der Motor arbeitet so effektiv, dass es zu keiner Überhitzung kommt, sinkt die Geschwindigkeit aber auf unter 15 km/h dann wird es kritisch, weil dann die Effektivität stark sinkt, Rest s.o.
Um ein Beispiel zu geben: noch reichen meine Kraft und Kondition aus, um kurze (um 500 m) Steigungen von ca. 10% mit um 30 km/h hoch zu "fliegen". Werden die Steigungen wesentlich länger oder steiler, dann muss ich mich irgendwann mit ca. 20 km/h begnügen. Bisher fuhren wir "Berge" nur im Schwarzwald, Vogesen, Pfälzerwald und Allgäu (ohne Alpen), d.h. die allermeisten Steigungen waren da mit 25 km/h möglich, Überhitzungsprobleme hatten wir nie.
Fazit:
Wer häufig starke und lange Steigungen bewältigen muss/will oder wer gesundheitlich oder altersgemäß stärkere Einschränkungen bzgl. Kraft und Kondition hat, der ist mit einem Stromer (auch wg. des hohen Gewichts) nicht so gut bedient.
Wer aber einigermaßen sportlich unterwegs sein will und kann und dabei nicht im Hochgebirge fahren will/muss, der wird am Stromer sehr viel Freude haben! Wir freuen uns auch nach über einem Jahr (Anschaffung Juni 2015) immer noch auf jede Fahrt.
Und der Vorteil des Nabenmotors sei auch noch kurz erwähnt: Nach über 3000 km habe ich immer noch die erste Kette/Kettenblätter/Ritzel und die Notwendigkeit eines Tausches zeichnet sich noch nicht ab.