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Normale Version: ST2 Akku (BQ814) nach Tiefenentladung wieder geladen. Lädt trotzdem nicht mit dem Ori
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Hallo Zusammen

Sorry für den kryptischen Titel Big Grin

Meine Kollegin hat einen ST2 und ihr Akku war tiefenentladen und ließ sich mit dem Originalen Ladegerät nicht mehr laden.
Ich habe den Akku geöffnet und es waren noch 39 Volt im gesamten Akkupack.
Der Akku wurde nun mit einem Netzteil langsam auf 46V geladen. 
Leider kann man den Akku mit dem originalen Netzteil immer noch nicht laden. Woran liegt das?

Das ich an den Polen aussen nur 0.5 Volt messe ist normal weil die Batterie erst zugeschaltet wird wenn die Kommunikation über Canbus erfolgreich war?

Hat das BMS gespeichert dass die Batterie tiefenentladen war und weigert sich jetzt darum die Zellen zu laden? 
Kann man das BMS reseten? Nur Tiefenentladung, SOH und C geht nicht ohne SW, das habe ich schon rausgefunden. 
Bringt es was wenn ich das BMS komplett Stromlos mache fuer eine gewisse Zeit?

Cheers und Danke schonmal
// Leider kann man den Akku mit dem originalen Netzteil immer noch nicht laden. Woran liegt das?

Das CR246 kann keine Akkus laden die unter die Abschaltschwelle gefallen sind. Mit dem CR245 könnte es gehen. Sie sind in der Lage auch Akkus wieder "aufzupäppeln" welche unter die Abschaltspannung (3.2 V) gefallen, also tiefentladen, sind. Gemäss meinem Stromerhändler ist das aber nicht garantiert. Er meinte, dass es - wenn es funktioniert - recht lange dauern kann, bis der Akku wieder "anspringt" und geladen werden kann. Er sprach von Tagen, nicht Stunden?!

// Das ich an den Polen aussen nur 0.5 Volt messe ist normal weil die Batterie erst zugeschaltet wird wenn die Kommunikation über Canbus erfolgreich war?

Das ist so. Der Akku wird erst freigeschalten wenn sich das Bike und der Akku über den CAN-Bus einig sind, dass geladen werden darf.

// Hat das BMS gespeichert dass die Batterie tiefenentladen war und weigert sich jetzt darum die Zellen zu laden? 
Siehe oben CR245 / 246

// Kann man das BMS reseten? 
Stromer kann das, wird es aber nur machen, wenn der Akku noch als sicher gilt. Tiefentladungen sind ein heikles und sicherheitsrelevantes Thema.

// Nur Tiefenentladung, SOH und C geht nicht ohne SW, das habe ich schon rausgefunden. 
Das ist so. Und auch Stromer kann das nicht.

//  Bringt es was wenn ich das BMS komplett Stromlos mache für eine gewisse Zeit?
Kann ein gangbarer Weg sein. Das BMS hat keinen Resetschalter.


Ich würde mal, bevor du weiteres unternimmst, den Servicerunner bemühen und schauen, was dort bez. Akku angezeigt wird. Schau dir dazu das Thema "Probleme erkennen " hier an. Wenn hier die Farbe rot erscheint würde ich den Akku zu Stromer einsenden und deren Expertise abwarten. Alternativ kannst du immer noch einen Refurbisher konsultieren. Siehe hier "Reparatur / Neubestückung (Refit / Refurbishing) / Occasionen".
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Natürlich habe ich einige Folgefragen:




Zitat:Das CR246 kann keine Akkus laden die unter die Abschaltschwelle gefallen sind. Mit dem CR245 könnte es gehen. Sie sind in der Lage auch Akkus wieder "aufzupäppeln" welche unter die Abschaltspannung (3.2 V) gefallen, also tiefentladen, sind. Gemäss meinem Stromerhändler ist das aber nicht garantiert. Er meinte, dass es - wenn es funktioniert - recht lange dauern kann, bis der Akku wieder "anspringt" und geladen werden kann. Er sprach von Tagen, nicht Stunden?!


Das finde ich sehr abenteuerlich. Es widerspricht auch der Frage ob das BMS eine "Ladesperre" bei Tiefenentladung speichert. 
Ist das ein Fakt das ein BMS so eine Ladesperre speichert?

Ich hüte mich gerade noch davor mein BMS komplett Stromlos zu machen. Es hat eine kleine CMOS Batterie auf dem BMS. Die müsste ich wahrscheinlich auch entfernen. Da habe ich aber Angst dass das BMS noch weitere Infos verliert. 

Servicerunner? Das wäre wenn der Akku in das Fahrrad eingesetzt wird? Ich gehe davon aus dass das Fahrrad den Akku auch nicht freischalten wird? Also kann ich den Servicerunner nicht starten? Oder verstehe ich das was ganz falsch?

Gruss
Stefan
// Das finde ich sehr abenteuerlich. Es widerspricht auch der Frage ob das BMS eine "Ladesperre" bei Tiefenentladung speichert. Ist das ein Fakt das ein BMS so eine Ladesperre speichert?

Generell prüfen heutige Ladegeräte meist die Spannung des Akkus, bei der intelligenten Sorte wohl noch mehr, bevor sie den Ladevorgang starten. Dies dient zur Sicherheit des Akkus und der Umgebung ;-).

Ob das Stromer BMS eine Tiefentladung im BMS im eigentlichen Sinne speichert weiss ich nicht. Ich denke es ist einfach ein Check, ob alle Parameter (Ladespannung, Cell Drift, Temperatur...) des Akkus stimmen bevor der Ladevorgang gestartet wird. Du schreibst, dass der Akku auf 46 V "aufgepäppelt" wurde. Bei 13S wären das 3.53 V pro Zelle was eigentlich aus Sicht der Spannung reichen müsste um den Ladevorgang zu starten. Aufgrund der Tatsache, dass das nicht passiert, kann man wiederum annehmen, dass sich das BMS daran erinnert, dass der Akku tiefentladen war. Hier würde dann nur ein Reset des "Gedächtnis" helfen.

// Ich hüte mich gerade noch davor mein BMS komplett Stromlos zu machen. Es hat eine kleine CMOS Batterie auf dem BMS. Die müsste ich wahrscheinlich auch entfernen. Da habe ich aber Angst dass das BMS noch weitere Infos verliert. 

Um welches Akkumodell handelt es sich, Jg? Die alte 36 V BO-Serie hatte eine Printbrücke mit deren Hilfe ein Reset möglich war. Bei den 48 V BQ-Akkus müsste man ggf. auch die CMOS Batterie entfernen um das Gedächtnis zu löschen. Ist aber eine Annahme, meinte das aber irgendwo mal gelesen zu haben. Vielleicht ginge es auch per CAN-Bus, wie beim SoH und Ladezyklenzähler?
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// Servicerunner? Das wäre wenn der Akku in das Fahrrad eingesetzt wird? Ich gehe davon aus dass das Fahrrad den Akku auch nicht freischalten wird? Also kann ich den Servicerunner nicht starten? Oder verstehe ich das was ganz falsch?

Ja, das ist wohl so. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Wenn der Akku ausserhalb des Bikes nicht anspringt wird es wohl auch intern nicht gehen. Wenn der Akku eingesetzt und das Ladegerät angeschlossen ist - ein Versuch?
Moin Smile

Ja, die Gesamtspannung müsste eigentlich reichen. 
Ich habe mittlerweile noch die Info dass der Zelldrift nicht mehr als 20mV sein darf... Aber ja, das ist nicht möglich, respektive dann muss das BMS selber in der Lage sein den Celldrift vor dem Laden auszugleichen. Weil wenn ich so eine Akku leerfahre habe ich 100 pro einen Zelldrift der grösser ist als 20mV.

Kurz: Das BMS muss dass irgendwo gespeichert haben. Es kann natürlich sein dass der Ausgleich der Zellen nicht passiert WEIL eben mal eine Tiefenentladung da war.
Aber das der Celldrift alleine reicht dass der Akku nicht lädt halte ich für ausgeschlossen.

Was aber sein kann: Wenn der Celldrift gross ist kann es, jenachdem wie hohe Ausgleichströme das BMS zwischen den Zellen zulässt, Stunden bis Tage dauern bis der Zelldrift wieder ausgeglichen wird und entsprechend lange geht es bis das Ladegerät beginnt zu laden (Zu der Aussage von deinem Händler) 
Solche Akkus haben aber dann definitiv einen abbekommen.

Es ist ein neues 48V BMS/Akku
Ich habe es heute mal Stromlos gemacht, inkl. Balancer abgemacht. Hat aber nichts gebracht. Ich werde jetzt wohl noch die CMOS auslöten.

Wenn ich den Akku ins Bike mache, muss ich die Klappe schliessen? Oder geht das auch bei offner Klappe?

Per CAN Bus wäre das sicher auch möglich. Aber da will mir natürlich keiner der weiss wie es geht sagen wie das geht... 
Warum darf man heutzutage nicht mehr reparieren. Dieser Trend ist so krank :/

Cheers
Es gibt aufgrund der fehlenden tech. Dokumentation viele Unbekannt beim Thema Stromerakku.

Beim Ladevorgang wird erst am Ende des Ladevorgangs im CV-Teil ein Balancing der Zellen durchgeführt um die Ladungen der Zellen auszugleichen. Welchen Spannungs-Unterschied hier die einzelnen Zellen bzw. Blöcke nach Abschluss haben dürfen ist mir nicht bekannt. Sicher liegt dieser aber im tiefen mV-Bereich. Beim Leerfahren haben die Zellen untereinander immer die gleiche Spannung, das geht physikalisch nicht anders. Gibt es Unregelmässigkeiten im Betrieb, z.B. beim Balancing oder Temperaturprobleme wird das BMS wohl eingreifen und den Akku abschalten ... und auch nicht mehr laden. Stellt es z.B. einen CellDrift fest ist das sicher so. Beim Start des Ladevorgangs ist nach meinem Wissen kein Spannungsausgleich bei den Zellen vorgesehen. 

Tiefentladung heisst nicht zwingend Celldrift, kann aber die Ursache dafür sein.

// Wenn ich den Akku ins Bike mache, muss ich die Klappe schliessen? Oder geht das auch bei offener Klappe?
Den Stromer starten geht auch mit eingesetztem Akku bei offener Klappe.

// Per CAN Bus wäre das sicher auch möglich. Aber da will mir natürlich keiner der weiss wie es geht sagen wie das geht... 
Es gibt wohl nicht viele Personen die das wirklich wissen, wohl nicht mal bei Stromer und in der Anwender-Community wohl keiner, sonst wären schon lange Informationen dazu im Netz aufgetaucht. Einzig die Hersteller HTE oder Simplon wissen da wohl genaues und die halten sicher dicht ;-)

// Warum darf man heutzutage nicht mehr reparieren. Dieser Trend ist so krank :/
Darf man eigentlich schon. Ist halt die Frage wie komplex eine Reparatur ist, ob man das Fachwissen, die nötige Dokumentation und auch Werkzeuge dazu hat diese professionell und sicher durchzuführen. Bei einem 1 kW Akku ist das zwingend. (Brand / Sicherheit). Schön wäre, wenn Stromer hier einen entsprechenden Reparatur- und Refurbishing-Service anbieten würde, das zu einem akzeptablen Preis.