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Normale Version: Stromer Alternativen?
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Spannend zu lesen. Vielen Dank Hannes!

Gestern war auch wieder mal ein Moment wo ich an das Speedped gedacht habe als ich mit dem Stromer in zwei Steigungen von 20% und dann 18% "aus dem letzten Loch pfiff". Der Motor 145°C heiss und ich nahe an der künstlichen Beatmung :-)

Das Konzept ist sehr speziell und man müsste es wohl wirklich einfach mal ausprobieren. Mit der Optik (Militär-Velo-Groove) kann ich mich nach wie vor nicht so recht anfreunden. Die Option mit 2400WH Akku fände ich aber wieder sehr attraktiv, ausser dass die Akkus nicht aus dem Bike entfernt werden können. Bei meinen Tagesausflügen wäre dann die Reichweitenlimite von 70-80km bei 800-1200 Hm (mit Stromerfeeling und nicht BioBike-Modus ;-) geknackt. Für mich tönt die Handhabung schon ziemlich 'manuell' und die Agilität und Fahrdynamik eines Stromers müsste man wohl 1,2 Plätze nach hinten schieben.

Mal schauen ob die Neugier für einen Besuch im Emmital reicht :-)
Hallo Hannes

Danke für den spannenden und in meinen Augen sehr zutreffenden Testbericht. Ich kann deine Aussagen nur unterstützen.

Es ist wie überall im Leben: Nirgends gibt es nur Vorteile, das perfekte Produkt gibt es nicht. Mit jedem Konzept handelt man sich zwangsläufig auch Nachteile ein. Ich teile die Aussage absolut: Im stop-and-go Verkehr in der Stadt fährt sich ein Stromer flüssiger als ein Speedped. Speziell mit der Rholoff Nabe ist (Hannes hat die Zugkraftunterbrechung Alfine vs. Rohloff sehr gut beschrieben) ist das Fahren halt eben "Manuell...". Aaaaber: Das Speedped ist deswegen in der Stadt nicht schlecht oder unbrauchbar, es ist einfach nicht ganz so geschmeidig. Es braucht etwas Erfahrung und Routine um alle Vorgänge optimal zu koordinieren, dann kommt man auch mit dem Speedped flüssig durch die Stadt.

Den grossen Joker zieht das Speedped je schwerer der Fahrer (oder Faher mit Gepäck) und je steiler das Gelände wird. Selbst mit meinem ca. 115 kg. fahre ich mühelos und sehr lange steil aufwärts, ohne jemals thermische Probleme zu haben. Wie bei einem Mittelmotor, nur ohne dessen Nachteile. Ich bin dann an Steigungen logisch nicht so schnell wie vielleicht ein 60kg Fahrer. Aber ich fahre so locker auch Passstrassen wo mir noch nie ein sPedelec mit Radnabenmotor begegnet wäre.

Ich für mich finde Stromer super wenn ich sie im dafür optimalen Einsatzbereich fahren kann. Aber dieser Bereich ist für mich zu stark eingeschränkt. Ich will für diesen Preis nicht ein sPedelec ich nur im Flachen einsetzen kann. Ich nutze das Rad nicht nur fürs Pendeln, ich fahre so viel wie möglich damit, auch in der Freizeit. Daher war mir eine sehr breite Einsetzbarkeit bei meinem Gewicht sehr wichtig, auch wenn ich dann in bestimmten Situationen halt auch Nachteile in Kauf nehmen muss. Wobei das klar meine ganz persönliche Präferenz ist.

Zum 2400Wh Akku: Ich hab den drin. Die Flexibilität die sich ergibt ist enorm. Ich fahre häufig die selbe Strecke mit viel Steigung, mit knapp 1000Wh verbrauch. Bei jedem anderen eBike müsste ich hier bereits einen Zusatzakku dabei haben oder ich würde riskieren den Akku leer zu fahren.
Phillipe verbaut beim 2400er Akku 2170 Zellen, bekannt aus dem Tesla 3. Er assembliert die Packs selber, er nimm dafür pro Pack immer nur Zellen aus ein und derselben Serie. So ist sichergestellt dass die Chemie bei allen Zellen so ähnlich wie nur möglich ist.
Durch die enorme Kapazität wird der Akku praktisch nie voll geladen (Partielles Laden 66, 75 und 100% mögich) und auch nie komplett entleert. Ich nutze die Zellen also nur im schonenden Bereich. Durch den grossen Akku ist die spezifische Belastung pro Zelle bei Vollast deutlich tiefer als bei einem kleineren Akku pro Zelle. Auch dies schont die Zellen.

Ich erhoffe mir damit eine massiv höhere Lebensdauer als wenn der Akku stets am Limit betrieben wird. Und selbst wenn ich irgendwann mal 30 oder 40% der Kapazität weg habe würde es immer noch locker für meinen Arbeitsweg reichen.

Aber auch hier ist der Nachteil halt das höhere Gewicht das ich ständig mit mir rumschleppe. Auch hier gibt es keine Vorteile gratis.... Da muss jeder für sich abwägen was ihm wichtig ist. Die (errechnete) maximal mögliche Reichweite bei sehr sparsamer Reichweite (so um die 25, 28 km/h möglichst konstant gehalten) liegt bei etwa 220 - 230 km bei meinem Gewicht. Ein leicher Fahrer hat da noch viel Luft nach oben.
Habe im Internet irgendwie nichts stichhaltiges dazu gefunden, aber es scheint kein Speedped mit deutscher Zulassung zu geben, richtig?
Das ist richtig. Das Speedped ist in Deutschland nciht homologiert. Ist soweit ich weiss auch nicht geplant, der Schweizermarkt gibt mehr als genug Volumen für die kleine Manufaktur. Zudem wäre eine Expansion wohl sehr aufwändig mit dem Aufbau eines Händlernetzes etc... Irgenwo in einem Forum hatte ich mal von jemandem aus Deutschland gelesen der eine Einzelabnahme machen wollte. Ich weiss aber nicht wie das ausgegangen ist.
(28.08.2020, 19:19)jodi2 schrieb: [ -> ]Ich verstehe schon, dass die meisten weltweit verkaufenden Hersteller sich für die paar Teutonen nicht mit dem deutschen S-Pedelec-Mist rumplagen ...

Die technischen Regeln für die 45km/h sind EU-weit einheitlich; sie weichen jedoch in CH etwas ab.

Allerdings gelten die 45km/ h als "Nationale Fahrzeugkategorie", was es den einzelnen Ländern erlaubt, zusätzliche Schikanen zu erfinden (z.B. Verbot für Veloweg).

Achtung, in den USA ist alles grösser, auch das Mundwerk!

(28.08.2020, 19:49)Hannes Buskovic schrieb: [ -> ]bluecat, deinen Post habe ich leider nicht mehr gelesen. Den Gasgriff gibt es nicht mehr. Es sei denn Du meinst den Fakt, dass das Drehen der Pedale als Signal ausreicht um die eingestellte Motorleistung abzurufen. Das könnte man natürlich als Gasgriff ansehen. Das ist die erste Besonderheit des Speedped: Die Eigenleistung ist auf Wunsch fast irrelevant.

Zunächst danke ich Dir für deine ausführlichenTestberichte!

Am Ende mangelt es mir einfach an Gelgenheiten, nebst den Stromer auch noch das Code oder ein Speedped zu fahren; die Anazhl Fereintage ist begrenzt. Umso mehr freue ich mich über jeden Bericht, der einen Mitbewerber zum Inhalt hat.

Das Stromer-Konzept ist: Je mehr Du leistest, desto mehr legt der Motor drauf. Dadurch enstaht das Velo-Fahrgefühl.

Das Speedped hat keinen "Sensor", sondern eben diesen "Gasgriff". Du kannst damit 45km/h fahren und brauchst dennoch die Beine nur symbolisch zu bewegen. Fast wie auf einem Töffli.

Dadurch leite ich ab, dass die beiden diametral unteschiedlichen Konzepte auch ganu unterschieldie Kunden ansprechen. Die Funktionslust hat beim Speedped einen deutlich höheren Stellenwert, so dass ich vermute, dass fast nur Männer über 45 Jahren zum Kundenkreis gehören. Mit dem neuen ST2 hatte ich keine Mühe, unter Last bergauf die Nabenschaltung zu Betätigen, aber da ist auch nur meine bescheiden Kraft auf dem Ritzel.

Die Domäne des Speedped sehe ich, wie auch @aurin mein, im stark coupierten Gelände. Soll zusätzlich noch ein Kinderanhänger gezogen werden, dürfte ein Speedped an einen Nebenstrassensteigung dennoch alle Tretmühlen verblasen.

Die enorme Reichweite mag es auch für Tourenfahrer interessant machen. Mit dem 45er zum Nordkap bei stetem Gegenwind in Lappland ist nun möglich. Die These, den maximalen Akku zu kaufen, um ihn dann nicht zu Nutzen, damit er länger hält, ist hingegen typisches Akku-Voodoo.
(29.08.2020, 15:31)bluecat schrieb: [ -> ]Das Speedped hat keinen "Sensor", sondern eben diesen "Gasgriff". Du kannst damit 45km/h fahren und brauchst dennoch die Beine nur symbolisch zu bewegen. Fast wie auf einem Töffli.

Dadurch leite ich ab, dass die beiden diametral unteschiedlichen Konzepte auch ganu unterschieldie Kunden ansprechen. Die Funktionslust hat beim Speedped einen deutlich höheren Stellenwert, so dass ich vermute, dass fast nur Männer über 45 Jahren zum Kundenkreis gehören. Mit dem neuen ST2 hatte ich keine Mühe, unter Last bergauf die Nabenschaltung zu Betätigen, aber da ist auch nur meine bescheiden Kraft auf dem Ritzel.

Die Domäne des Speedped sehe ich, wie auch @aurin mein, im stark coupierten Gelände. Soll zusätzlich noch ein Kinderanhänger gezogen werden, dürfte ein Speedped an einen Nebenstrassensteigung dennoch alle Tretmühlen verblasen.

Die enorme Reichweite mag es auch für Tourenfahrer interessant machen. Mit dem 45er zum Nordkap bei stetem Gegenwind in Lappland ist nun möglich. Die These, den maximalen Akku zu kaufen, um ihn dann nicht zu Nutzen, damit er länger hält, ist hingegen typisches Akku-Voodoo.

Zum Gasgriff: Es ist korrekt, theoretisch könnte ich ein Speedped so fahren. Keierlei Druck auf den Pedalen, sie einfach nur langsam im Freilauf mitbewegen. Der Motor leistet dann die am Poti eingestellte Leistung. Aber mit Betonung auf "könnte". Weil: Warum sollte ich das tun? Wenn ich nicht Velo fahren will kann ich auch gleich ein Elektroroller o.ä. kaufen. Zudem werde ich ohne Eigenleistung die maximale Geschwindigkeit nur schwer erreichen. Ich mit meinem Gewicht erreiche sie gar nicht. Zudem: Wenn ich so fahre lastet mein ganzes Gewicht auf meinem Axxxx auf dem Sattel. Es gibt keinerlei Druckentlastung über die Pedale. Das ist auf Dauer äusserst unbequem und macht auch keinen Spass. Das Konzept ohne Drehmomentsensor macht durchaus Sinn. Wenn ich hier im Forum die vielen Probleme mit falsch kalibrierten Sensoren lese dann ist die Umsetzung definitiv noch nicht wirklich "consumer friendly". Obwohl es kein Hexenwerk ist den Sensor mechanisch zu entspannen und zu korrekt zu kallibrieren.

Mann muss es einfach mal testen. Das Feeling ist defintiv anders als mit Drehmoment Sensor. Egal ob Mittel- oder Hinterradnabenmotor. Dem einen mag es gefallen, dem anderen nicht. Ich pers. habe mich sehr schnell daran gewöhnt und die Vorteile schätzen gelernt. Für mich ist das immer noch klar Radfahren.

Dass nur Männer über 45 zum Kundenkreis gehören sollen halte ich eher für ein Gerücht. Big Grin  Zumindest sagt mir die Begegnung mit anderen Kunden in Häuserenmoos etwas anderes. Ein Punkt ist sicher dass diese doch sehr teuren S-Pedelecs (und da sehe ich zwischen Stromer und Speedped keinen Unterschied) halt schon eine etwas kaufkräftigere Klientel anspricht.

Zum Akku-Vodoo: Jein.

Fakt ist:
Die maximale Lebensdauer, die eine Akkuzelle erreichen kann, wird ihr bei ihrer Herstellung durch ihre Chemie mitgegeben und ist fix. Da kann später nichts mehr optimiert werden, nicht eine Sekunde kannst du da herausholen.

ABER: Man kann diese maximal mögliche Lebensdauer durch das entsprechende Nutzungsprofil z.T. massiv verkürzen, locker auf unter 50 Prozent. Permanent  hohe C Raten beim Laden und Entladen, ständig es Laden und Entladen bis an die theoretisch maximal möglichen Zell Ober- und Unterspannungen, sowie das Laden/Entladen in ungünstigen Temperaturfenstern können LiIon Zelle massiv in ihrer Lebensdauer beschneiden.

Telsa ist hier state of the Art. Im Netz gibt es genug Infos wie Tesla ihre Akkuzellen so schonend wie möglich behandelt.

Somit ist klar dass bei einem grösseren Akkupaket bei gleicher Entladelast die spezifische Last pro Zelle tiefer und damit schonender liegt. Speedped kennt sequentielles Laden. 65, 75 und 100%. Durch den sehr grossen Akku reicht mir für 90% der Fälle eine 75% Ladung mehr als nur, ich bin dann am Ende des Tages immer noch weit von einer tiefen Entleerung des Akkus weg. 65% sind für die Zeit im Winter, wenn das Speedped wenig gefahren wird und länger steht.

Das einzige was das Speedped nicht macht ist ein aktives Temparaturmanagement. Ist aber IMHO hier zu vernachlässigen: Einerseits sind die maximalen Entladeströme auch bei Vollast weit von denen eines Leistungsstarken Elektro Autos entfernt. Ich habe also kein grosses Risiko der Überhitzung. Im Gegenzug fahre ich bei 0° auch nur noch selten damit, und wenn kann ich es vor dem Laden erst mal in der Garage warm werden lassen.

Die Akkuschohnung ist aber nur ein willkommener Nebeneffekt: Schlussendlich habe ich den grossen Akku genommen um eine mögliche hohe Reichweite zu bekommen.
Nachdem ich heute nach 35km den blauen Akku leer gefahren habe ( 25kmh Gegenwind, S Modus 100% 39er Schnitt) will ich auch unbedingt mehr Kapazität. Den selben Weg zurück mit Rückenwind und 43er schnitt hatte ich noch 42% über. Im Flachland an der Küste spielt der Wind leider eine zu große Rolle und vermiest einem schon mal die Kapazitätsplanung.
Sobald die Garantie weg ist werde ich mich an die Umsetzung eines Rahmenakkus machen.
(29.08.2020, 18:46)aurian schrieb: [ -> ]Dass nur Männer über 45 zum Kundenkreis gehören sollen halte ich eher für ein Gerücht. Big Grin 

Nach meiner These ist der Anteil Männer im Alter von über 45 Jahren beim Speedped deutlich höher als bei Stromer.


Die Frage, die oft unausgesprochen im Raum steht, ist: Weshalb fahren nur so wenige Frauen einen 45er?

Auf der Strasse, beim Händler und im Service sind die Damen mit Stromer spürbar in der Minderheit. Ich kann keinen Gesellschaftlichen Grund erkennen, welcher Frauen vom 45er Fahren abhalten würde. Auch die Kosten scheinen mir kein Rolle zu spielen, finanzielle Unabhängigkeit ist kein Exotinnenstatus mehr. Ich vermute daher, dass es an der Technik liegt. Genauer gesagt: Am Bedienaufwand!

Die Arbeitshypothese besagt, dass die technische Funktionslust stärker bei Männern angesiedelt ist. Das herumschlagen mit Funktionen, die Störungen aufweisen oder spezielle Behandlung erfordern wird demnach von Frauen eher zurückgewisen. Daraus liesse sich ableiten, dass der neue ST2 bei Frauen besonderen Anklang finden wird, weil seine Bedienung deutlich einfacher ist als bei den anderen Stromer.

Das Speeped hingegen ist ein sehr komplexes Fahrzeug, welches im Fahrbetrieb gewisse Anforderungen stellt.

Akku-Voodoo:

Meine Eltern hatten denselben Fehler gemacht: Für viel Geld hatten sie eine hochwertige Polstergruppe gekauft - um sie dann schon am ersten Tag mit Tüchern abzudecken, damit das teure Leder keinen Schaden nimmt. So sassen wir jahrelang auf dem Stoff, um das Leder zu schonen. Welch unglaubliche Verschwendung!

Sie hätten eine günstige Polstergruppe mit Textilbezug kaufen können - und mit dem übrigen Geld mehr Familienferien machen können...
(30.08.2020, 12:01)bluecat schrieb: [ -> ]Ich vermute daher, dass es an der Technik liegt. Genauer gesagt: Am Bedienaufwand!

Nun, meine Beobachtung geht in eine andere, viel trivialere Richtung.

Für die Technik hat sie mich, der sie immer wieder daran erinnert (eher nervt) nicht alles im Spitex-Gang (höchste Übersetzung) zu fahren. Irgendwie habe ich mich wohl damit abgefunden, dass das individuelle Empfinden, was anstrengend ist, sehr auseinander gehen kann. Während sie mit verhältnismässig viel Kraft und niedriger Kadenz pedalliert, ist es bei mir gerade umgekehrt. Dies mag wohl ein Grund sein, weshalb meine Ketten bei guter Pflege bis zur ersten Verschleissmarke (0.75 mm) locker 3‘000 km halten und beim ST1x die Kasette nächstens 12‘000 km erreicht und noch keine sichtbaren Ermüdungserscheinungen zeigt.

Der wahre Grund scheint wohl, zumindest bei meiner Frau, in der Sorge um den Erhalt der Frisur zu liegen. Da nützt es einfach nichts, wenn ihr Arbeitsweg keine 5 km weg von zu Hause ist und sie durchaus die Zeit und Gelegenheit hätte, den Feinschliff am Arbeitsplatz vorzunehmen... 

Ihr Bedürfnis ist es, wie aus dem Ei gepelllt das Haus zu verlassen und genauso am Ziel anzukommen... - Da helfen keine Argumente wie, „Kurzstrecken sind das schlimmste und teuerste für einen Verbrenner“, „die Energiewende geht uns alle an“, „mit dem Stromer bist du eher schneller, ganz sicher brauchst du nicht länger“, etc...

Ein Fahrradhelm oder, wenn ich gerade jetzt nach draussen schaue, Regenklamotten passen ausserhalb der Freizeit einfach nicht in deren Lebenskonzept...

„behaltet trotz Rägewätter es sunnigs Gmüet und bliibet gsund“

(30.08.2020, 12:01)bluecat schrieb: [ -> ]Akku-Voodoo:

Meine Eltern hatten denselben Fehler gemacht: Für viel Geld hatten sie eine hochwertige Polstergruppe gekauft - um sie dann schon am ersten Tag mit Tüchern abzudecken, damit das teure Leder keinen Schaden nimmt. So sassen wir jahrelang auf dem Stoff, um das Leder zu schonen. Welch unglaubliche Verschwendung!

Sie hätten eine günstige Polstergruppe mit Textilbezug kaufen können - und mit dem übrigen Geld mehr Familienferien machen können...

Meines Erachtens hinkt der Vergleich... Obschon du wenigstens auf Stoff sitzen durftest. Erinnere mich an einige „Schulgspänli“ italienischer Migranten in Ende der 1960er und später, welche ihre Kindheit auf den, im Originalplastik eingewickelten Stoffpolstergruppen erlebten...

Habe mich seinerzeit bei den beiden „kleinen Stromerlis“ bewusst für den grösstmöglichen Akku entschieden, denn:
- Bei einer Degration von 30% enthalten diese immer noch mehr Kapazität als die Originalen im Neuzustand. - Die mögliche nutzbare Zeit wird länger.
- Wie schon beschrieben, sind es hohe Lade- und Entladeströme ausserhalb des empfohlenen Temperaturbereiches, welche die Akkus schneller altern lassen.
- Die Entladeströme und in dem Moment anliegende Temperaturverhältnisse, lassen sich nur bedingt beeinflussen.  Ich muss den Berg hinauf, ob’s Regnet, schneit oder die Sonne scheint und genau da brauche ich möglichst die maximale Unterstützung.
- Hingegen kann ich die Ladung mit mehr oder weniger Bedacht schon beeinflussen. Obwohl die Originalladegeräte weit weg von einem kritischen C-Faktor liegen, ist möglichst langsames laden im optimalen Temperaturfenster (20-30°C) eine der lebenserhaltenden Massnahmen. Holger Laudeley hat es mit seinem Tesla S 90D vorgemacht (siehe Minute 36 bis 38). Allerdings beeinflusst das gefahrene Lastkollektiv mit einem dermassen übermotorisierten E-Auto‘s auch die Entladeströme, was beim s-Pedelec so noch länger nicht der Fall sein wird. 
- Natürlich kommt dann noch die Alterung über die Zeit dazu und hier passt dein Sofa-Vergleich. Eine Investition in einen Gebrauchsartikel wird sowohl ökonomisch wie ökologisch sinnfrei, wenn dieser nicht wie vorgesehen eingesetzt wird. Das Sofa kommt aus der Mode und die Motten interessiert die geschonte Sitzfläche nicht die Bohne zum einen, und der Akku altert auch bei Nichtgebrauch und versagt bei einem eventuellen, in der Zukunft liegenden Einsatz zum anderen.

Grüsse, CCRider
(30.08.2020, 12:47)CCRider schrieb: [ -> ](...)

Ihr Bedürfnis ist es, wie aus dem Ei gepelllt das Haus zu verlassen und genauso am Ziel anzukommen... - Da helfen keine Argumente wie, „Kurzstrecken sind das schlimmste und teuerste für einen Verbrenner“, „die Energiewende geht uns alle an“, „mit dem Stromer bist du eher schneller, ganz sicher brauchst du nicht länger“, etc...

Ein Fahrradhelm oder, wenn ich gerade jetzt nach draussen schaue, Regenklamotten passen ausserhalb der Freizeit einfach nicht in deren Lebenskonzept...

(...)

Ja, das mit der Helmpflicht bei 45er und eben die Möglichkeit auch ohne Helm zu fahren bei 25er hat sicher einen grossen Einfluss!
Meine nichtrepräsentative Beobachtung im Strassenverkehr zeigt schon eine höhere Helmquote bei Männern als bei Frauen was allgemein Fahrräder/Velos angeht...
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